Sonntag, 9. Juni 2013

Was für ein Baby hätten sie denn gern?

Mir ist aufgefallen, dass ich, wenn ich mir mich mit einem kleinen Kind vorstelle, ich mich immer mit einem kleinen süßen Jungen sehe. Warum weiß ich nicht, denn mir ist das Geschlecht egal. Vielleicht liegt es daran, dass ich einen kleinen Bruder habe, und so schon immer einen kleinen Jungen aufwachsen gesehen habe und deswegen auch viel mehr Bezug zu kleinen Jungs als zu kleinen Mädchen habe.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass mein Mann sich einen Jungen wünscht! Vielleicht will ich ihm ja (unbewusst) seinen Wunsch vom  Sohnemann erfüllen?
Aber geht das denn überhaupt?  Kann man beim Geschlecht nachhelfen? Ja, angeblich kann man!
So haben Forscher der University of Exeter herausgefunden, dass Frauen, die sich zum Zeitpunkt der Zeugung kalorien- und nährstoffreich ernähren, zu 56 Prozent Jungen auf die Welt bringen, während Frauen, die auf Diät sind, etwa genauso häufig Mädchen bekommen. Das ist mir zu vage, obwohl eine kalorienreiche Ernährung für den guten Zweck ganz nach meinem geschmack wäre;-) Wesentlich bekannter ist die so genannte Shettles-Methode nach Dr. Landrum Shettles, der in seinem Klassiker "How to choose the sex of your baby" erklärt, dass Sex vor dem Einsprung die Zeugung eines Mädchens begünstigt, während Sex zum Zeitpunkt des Eisprungs oder kurz danach eher zu einem Jungen führt. Die weiblichen Spermien sind nämlich langsamer als die männlichen, aber auch robuster, und werden nur, wenn es schnell gehen muss, von den männlichen ausgestochen. DR. Shettles verspricht, wer sich an seine Methode halte, könne von einer Treffsicherheit von 70-80% für ein Mädchen und 80-90% für einen Jungen ausgehen. Das klingt vielversprechend, setzt aber die genaue Kenntnis des Zeitpunkts des Eisprungs voraus. Dann ist da noch die Studie des Zoologen Alexander Lerchl von der Universität Münster, die besagt: Im Sommer, aber auch in einem überdurchschnittlich warmen Winter werden mehr Jungen als Mädchen gezeugt. Da ich keinen Einfluss aufs Wetter habe, der Sommer aber naht, stehen die Chancen nicht schlecht für einen Jungen! Weiterhin schlagen Experten vor, beim Mädchenwunsch Sex in der Missionarstellung beziehungsweise beim Jungenwunsch Sex im "doggy-style" zu haben, um den schwächelnden Y-Spermien den Weg zum Muttermund je nachdem zu erschweren oder zu vereinfachen. Und last but not least wird ein Blick in den Chinesischen Empfängniskalender angeraten, der im 13. Jahrhundert entstand und aus dem Alter der Mutter und dem Monat der Empfängnis eine Prognose für das Geschlecht des Kindes errechnet.
Zusammengefasst sollte ich eine kalorienreiche Ernährung wählen, zum Zeitpunkt des Eisprungs Sex im "doggy-style" haben und auf einen guten Sommer hoffen. Den chinesischen Empfängiskalender schenke ich mir;-)

Vielleicht kann ich ja noch mehr Details meines Wunschbabys im Optionenkatalog auswählen?!

 "Hauptsache gesund" sagen werdende Eltern immer, und dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich möchte "gesund" allerdings noch durch die Eigenschaften "durchschlafend" und "kein Schrei-Kind"ergänzen. Gibt es auch hier einen schlauen Forscher, der mir verraten kann, wie ich bereits bei der Zeugung Einfluß auf die Schrei-Intensität meines Babys nehmen kann? Und siehe da: Auch den gibt es!

Das Fachjournal "Early Human Development" hat eine Studie veröffentlicht, die die Koliken von Babys mit der Ernährung der Mutter auf Ursache- Wirkungsbeziehungen  untersucht. Diese Studie hat eregeben, dass bei Frauen mit einem hohen B12-Niveau zu Beginn der Schwangerschaft, die Chance drei Mal so hoch ist, ein ruhiges Baby zu bekommen.  Auf der anderen Seite steigt das Risiko ein drei-Stunden-und-mehr-am-Tag-schreiendes Kind zu bekommen, je niedirger der B12-Gehalt der werdenden Mama ist.  Im Klartext: Frau muss nur viel Fleisch essen und bekommt als Dank ein ruhiges und ausgeglichenes Baby!

Ich liebe Wissenschaft! Mit nur ein bisschen Internet-Recherche kann man sich so quasi sein Wunschbaby generieren. Ich bin begeistert! Oder wohl doch  eher fassungslos, was man nicht alles erforschen und veröffentlichen kann, und so werdende Eltern verwirren, verunsichern, wenn nicht sogar wahnsinnig machen kann.

Ich für meinen Teil überlasse Geschlecht und Co dann doch lieber dem Zufall. Denn Wunschbaby heißt für mich, dass das Baby gewünscht ist, und nicht, dass ich mir ein Baby wie einen Neuwagen konfiguriere. Ein bisschen mehr Rindfleisch in den nächsten Wochen kann dennoch nicht schaden;-)

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